Warum viele blinde Hühner auch mal ein Korn finden und die Hackordnung wichtiger ist, als zu wissen wo die Körner sind. Aus dem Leben eines ehemaligen SAP-Beraters. Bei der Berufswahl klang die Anforderung „lebenslanges Lernen“ interessant. Der Autor verband damit eine lebenslange Weiterentwicklung und Wertsteigerung.
Das Gefühl der Wertschätzung wird unterschätzt
Sie werden Ihr Leben danach ausrichten diesem Gefühl hinterher zu laufen. Die Anforderungen ändern sich stetig. Sie fühlen sich geduldet und wollen mehr.
Sprechen Sie mit Experten aus anderen Abteilungen entsteht das Gefühl, dass diese seit Jahren eine ruhige Kugel schieben. Sie erkennen das an der Aufnahmefähigkeit, dem einfältigen Auftritt und Selbstverständnis. Diese fühlen sich ggf. seit Jahren gut genug, da Sie das Anforderungsprofil erfüllen. Ihr Anforderungsprofil wird sich ständig ändern und kann nicht erfüllt werden. Sie benötigen als SAP-Berater daher ein gutes Selbstbewusstsein bzw. sollten dieses nicht von Ihrer Karriere abhängig machen. Führungskräfte haben in der Regel nicht die soziale Kompetenz, um diese Zusammenhänge herzustellen und zu kompensieren. Kunden und sogar Kollegen werden nicht einmal verstehen, was Sie leisten.
Die Entfaltung Ihrer Talente wird untergraben
Verfügen Sie über bestimmte Talente, wird deren Entfaltung deutlich reduziert. Wer viele gute Ideen hat, reflektiert arbeitet und sich weiterentwickeln möchte, wird keine förderliche Umgebung finden. Durch Wiederholung können sich einige Talente erst entfalten (Optimierung, Synergien und Emergenz). Durchdringen Sie Themenfelder richtig und optimieren Sie gerne Abläufe, dann werden Sie nicht SAP-Berater. Überdenken Sie diesbezüglich feste Glaubenssätze.
Analog gilt dies auch für visionäre Charaktere, die viele gute Ideen haben. Sie werden Ihre Ideen nicht einbringen können. Ebenso ein Dogma, welches Sie überdenken sollten. Andere treffen die Entscheidungen und wie bereits erwähnt – diese sind durchaus als einfältig einzustufen. Viele möchten die Vorzüge Ihrer Position – durch ein geändertes Anforderungsprofil – nicht aufgeben und interessieren sich ausschließlich für die eigene Anerkennung (Ideen). Über die hohe Relevanz des Change Managements in SAP Projekten lässt sich diese These untermauern.
Bewusste und unbewusste Inkompetenzen
Der Autor hat innerhalb seiner 20-jährigen Karriere kaum mit jemanden gesprochen, der eine fundierte und intellektuelle Antwort geben konnte. Die einen erkennen es nicht einmal und die anderen erkennen obiges Dilemma, haben genug Empathie und bleiben daher zum Stillschweigen verpflichtet. Stellen Sie sich auf ein inkompetentes Arbeitsumfeld ein. Wer meint, dass ein Studium für dieses Berufsfeld oft als Grundlage angesetzt wird und daher einen gewissen Standard sicherstellt, wird sich noch sehr oft wundern. Entscheidungen, Planung, Produkt- und Personalauswahl, Abläufe und Unternehmenspolitik bleiben mangelhaft und es regiert das im Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ dargestellte Dilemma.
Feenstaub – ganz ohne Zauber!
Der Entscheider ist ggf. zu bequem Themen zu durchdringen, Verträge zu analysieren und gute Entscheidungen zu treffen. Ein weiteres Dogma: Es ist keine Kompetenz schnelle Entscheidungen zu treffen, sondern diesen einen angemessenen Aufwand zuzuordnen. Manch ein Entscheider ist nicht als zu bequem einzustufen, sondern versucht bei inkompetenter Führung deren Verständnis von Erfolg zu erfüllen. Unbewusste Inkompetenz durchdringt von oben nach unten den Konzern. Durch eine Verschleierung von Fehlentscheidungen kehrt diese wieder zurück und obliegt der erfolgreich wirkenden Kommunikation. Derzeit sind tatsächlich Verkaufslatente und Öffentlichkeitsarbeit oft wichtiger, als eine reflektierende und damit lernende Organisation zu etablieren. Authentische Talente werden degradiert bzw. verlieren sogar Ihren Job. Entscheidungskompetenzen (Anerkennung) werden nach sozialem Rang zugeteilt. Viele können Leistungen und Kompetenzen zudem kaum selbst erkennen – dies setzt voraus selbst kompetent zu sein. Die Übernahme des sozialen Rangs ist bequem und für viele der einzige Anhaltspunkt.
Vor dem Autor ist der Kaiser nackt! Keine Angst der Wolf beißt nicht.

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