Authentische Anreize und die entwertete Wertschätzung – Personalführung mit Menschenkenntnis über die einfältige Illusion hinaus.

Einerseits sind Menschen durchaus als sozial einzustufen und haben daher das Bedürfnis soziale Bestätigung zu bekommen. Das, was Sie bekommen, bestätigt Sie jedoch selten. Warum?

Wertschätzung in Form von Komplimenten und Zuspruch, folgt einem anderen Schema und ist selten eine authentische Bestätigung. Betrachten wir dies im Zeitverlauf etwas genauer. Kinder werden gelobt, um Sie zu loben. Nicht weil Sie etwas gut gemacht haben, sondern weil Eltern dies zum Aufbau des Selbstvertrauens nutzen. Männer loben Frauen, weil sie damit Ziele verfolgen. Frauen durchschauen dies längst und fassen daher Komplimente oft nicht mehr als solche auf. Und im Büro wird der Zuspruch tatsächlich eingesetzt, um den sozialen Rang zu bestätigen und Einfluss zu nehmen. Man lobt, damit man im Gegenzug Unterstützung bekommt, um die mickrige Gehaltserhöhung zu ersetzen, präventiv zu beschwichtigen, um im Gegenzug Lob zu erhalten oder ganz allgemein zur Beziehungspflege.  

Lob wird verteilt, wenn es sozial angebracht ist und erwartet wird. Es ist ein sozialer Schmierstoff. Wenn Lob tatsächlich angebracht wäre, überwiegt zumeist der Neid. Einige Menschen beginnen sogar Herausragendes zu verstecken, um es zu schützen. Besser als der Chef zu sein, kann ernsthafte Probleme mit sich bringen. Erzählt man vom Lottogewinn, gewinnt man selten neue „Freunde“.

Auch eine über Jahrzehnte angelegte Studie und Herbeiführung von herausragenden Merkmalen (Grundlage für Lob) sowie die authentische Verteilung von Lob seitens des Autors, hat keine authentischen Komplimente der Gegenseite hervorgebracht. Auf eine authentische Verteilung von Komplimenten reagieren Frauen sehr positiv, was die Existenz des hypothetischen Mangels weiter untermauert.

Ein Perspektivwechsel anhand einer Frage. Wer wird eher gelobt, der Kellner, der Ihnen das Wasser reicht, oder der Bundeskanzler? Die einen bekommen sogar materiellen Zuspruch – während die Elite sich mit scharfer Kritik zufriedengeben muss. Das sind keine Ausnahmen, sondern soziale Muster. Apropos, der Bundeskanzler kann Ihnen ‚das Wasser reichen‘ – er wird es allerdings nicht!

Authentisch bleibt der monetäre Zuspruch – wovon man besser nicht seinen Kollegen erzählt. Laufen Sie nicht dem immateriellen Zuspruch hinterher. Ein wertloses Mittel der Einflussnahme – mehr ist diese ominöse Wertschätzung nicht. Wenn es Zeit für Wertschätzung ist, bekommen Sie diese nur von sich selbst, den Profiteuren und gemäß sozialer Pflichterfüllung. Vor dem Autor ist der Kaiser nackt („Des Kaisers neue Kleider“) und die Wahrheit bleibt ohne Zauber. Sozial? Illusionäre Dogmen! Einfältig? Heureka!

Soziale Intelligenz entzaubert einfältige Dogmen


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