Nachdem ein genereller Überblick über den Dienstleistungsprozess geboten wurde, sollen hier die Dienstleistungsstammdaten erläutert werden. Wiederkehrende Dienstleistungen können detailliert erfasst und zukünftig als Datengrundlage genutzt werden. Mit Fokus auf die Besonderheiten des Dienstleistungsprozesses, sind insbesondere folgende Stammdaten zu betrachten:
- Lieferanten
- Dienstleistungsstämme
- Musterleistungsverzeichnisse (M-DLV)
- Standardleitungsverzeichnisse (St-DLV)
- Kontrakte mit Dienstleistungsverzeichnis
- Dienstleistungskonditionsschemata und Konditionen
Lieferanten
Auf die Pflege der Lieferanten soll nicht detailliert eingegangen werden. Der Hinweis, dass über den Lieferanten die leistungsbezogene Rechnungsprüfung ausgesteuert werden kann, sollte hinreichend sein. Damit erreichen Sie, dass die Rechnungen nicht ohne Leistungsabnahme bezahlt werden. Die anderen Einsellungen sind analog zur Materialbeschaffung vorzunehmen.
Dienstleistungsstämme
Als Alternative zu Materialstämmen, gibt es für den Dienstleistungsprozess Dienstleistungsstämme. Diese sind insbesondere eine Erfassungshilfe, da hier Vorschlagswerte (Formeln, Langtexte, Bewertungsklassen etc.) hinterlegt werden können. Optionale Berechtigungsgruppen können festlegen, welcher Benutzer zur Auswahl der jeweiligen Dienstleistung berechtigt ist. Es lassen sich Dienstleistungen über einen Einkaufsstatus temporär sperren und so weiter.
Musterleistungsverzeichnisse
Musterleistungsverzeichnisse bilden eine sinnvolle Gruppierung von Dienstleistungen, die regelmäßig gemeinsam selektiert werden. Es können zum Beispiel Texte, Preise, Überlieferungstoleranzen, feste Lieferanten, Mengen und Konditionen inklusive Gültigkeiten, Staffeln und Zusatzkonditionen hinterlegt werden. Auch hier gibt es die Steuerungsmöglichkeiten über Berechtigungsgruppen und Einkaufsstatus. Theoretisch können auch Dienstleistungen über Freitexte gepflegt werden. Der Autor rät davon allerdings ab, da das System Dienstleistungen ohne Leistungsstamm ungewöhnlich interpretiert. Insofern Sie zum Beispiel eine Prozessoptimierung mit Hilfe von Wartungsplänen und Rahmenbestellungen implementieren, wodurch automatisch Leistungserfassungsblätter erzeugt werden können, werden Leistungen ohne Dienstleistungsstamm als ungeplante Dienstleistungen interpretiert. Leider lassen sich diese Einträge im Leistungserfassungsblatt auch nicht nachträglich auf geplante Dienstleistungen ändern. Zudem gibt es dazu keinen SAP-Hinweis (SNote), der diese Einschränkung korrigiert.
Standardleistungsverzeichnisse
In Standardleistungsverzeichnissen können Textbausteine hinterlegt werden, die dann als Quelle für Dienstleistungsverzeichnisse und Dienstleistungsbeschreibungen dienen. Standardleistungsverzeichnisse werden teilweise von Lieferanten bereitgestellt, um eine eindeutige Kommunikation sicherzustellen. Diese sind immer dann sinnvoll, wenn sich Leistungsbeschreibungen aus unterschiedlichen Textbausteinen zusammensetzen und diese redundanzfrei abgelegt werden sollen. Gemeinsam mit Lieferanten entwickelte Standardleistungsverzeichnisse, sind auch einer eindeutigen und verständlichen Kommunikation zuträglich. Im Beispiel wurde eine mögliche Konfiguration der Leistungsbeschreibung grau hervorgehoben.
Die Themen Preisfindung, Konditionen sowie Kontraktmanagement werden aufgrund des Umfangs in eigenen Artikeln erläutert. Weitere Informationen zur Dienstleistungsbeschaffung bekommen Sie im Whitepaper und zusätzlich können Sie das von Herrn Götte geschriebene Buch (201 Seiten) direkt hier erwerben. Ferner könnte Sie in diesem Zusammenhang auch das SAP System Fieldglass interessieren.